- Betrüger nutzen die Unsicherheit und das Informationsbedürfnis der Menschen in der Coronakrise aus, um per Email oder über die Sozialen Netzwerke an ihr Geld oder an sensible Daten zu kommen.
- Dabei tarnen sich die Betrüger auch als offizielle Institutionen wie die Bundesregierung Deutschland oder die Weltgesundheitsorganisation (WHO).
- Die Verbraucherzentrale Thüringen rät dringend davon ab, Dateianhänge in Emails von unbekannten Absendern zu öffnen oder persönliche Daten preiszugeben.
Mit den steigenden Infektionszahlen wächst in der Bevölkerung die Unsicherheit, wie der Alltag in der Coronakrise am besten zu meistern ist. Zugleich gibt es eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft, um ältere und besonders gefährdete Menschen zu versorgen und vor einer Ansteckung zu bewahren. Auf diese Gefühle springen Betrüger auf und werben per Email für ihre fragwürdigen Dienste.
Ein besonders perfider Betrugsversuch per Email tarnt sich als „Hilferuf der Bundesregierung Deutschland“ zur Seniorenbegleitung: Das Anschreiben zielt auf Menschen ab, die erst kürzlich wegen der Coronakrise ihren Job verloren haben oder in Kurzarbeit treten mussten. Für eine Gebühr von 79,95 Euro sollen sich Interessierte als freiberufliche Helfer und Betreuer in einer Datenbank für Seniorenbegleiter registrieren lassen. Als Adresse des vermeintlichen Anbieters für Seniorenbegleitung wird allerdings statt des Regierungssitzes in Berlin das lettische Riga angegeben.
Statt des Virus einen Trojaner ins Haus geholt
Auch bei einer weiteren Betrugsmasche wird das seriöse Renommee einer internationalen Institution genutzt: In einer Email, die als Absender die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausweist, wird der Empfänger mit einer Karte im Dateianhang gelockt. Aus dieser soll er angeblich das Infektionsrisiko in seiner unmittelbaren Nachbarschaft entnehmen können. Doch beim Öffnen des Emailanhangs schleust der Empfänger unwissentlich einen Trojaner auf seinem Computer ein.
„Viele Betrüger nutzen den guten Willen der Bevölkerung zur Nachbarschaftshilfe und die Ängste durch die Coronakrise aus“, sagt Ralf Reichertz von der Verbraucherzentrale Thüringen. „Verbraucher sollten den Absender der Email immer genau prüfen – vor allem, wenn es sich um einen unbekannten Kontakt oder eine vermeintlich offizielle Stelle handelt. Bei einer Email, deren Absender nicht bekannt oder zweifelhaft ist, sollte man auf keinen Fall den Anhang öffnen!“ Gerade bei kostenpflichtigen Angeboten in Verbindung mit ehrenamtlichem Engagement sollten Verbraucher immer Vorsicht walten lassen.
So gehen Sie am besten mit fragwürdigen Emails um
- Öffnen Sie keine Dateien, Anhänge oder Links von unbekannten Adressaten. Seien Sie misstrauisch, wenn es sich um Anhänge in Emails von scheinbar offiziellen Stellen handelt.
- Geben Sie niemals per Email oder am Telefon persönliche Daten oder Zugangsdaten für Ihre Konten preis.
Bei Fragen rund um das Thema Email-Betrug im Kontext der Coronakrise können sich Verbraucher an unsere kostenfreie Telefonberatung wenden (zentrale Terminvergabe unter Telefon (0361) 555 14 0 ). Senden Sie uns auch gern Ihre Beschwerden zum Thema unter www.vzth.de/beschwerde.
Unser Tipp
Für Nachbarschaftshilfe in Thüringen finden Sie hier eine umfangreiche Liste ehrenamtlicher Aktionen. Angebote zur Landwirtschaftshilfe, um fehlende Saisonarbeiter zu ersetzen, bündeln beispielsweise die Portale www.daslandhilft.de oder www.cleverackern.de.