Annett, die es nie gegeben hat: Vorsicht bei Kontaktanzeigen

Pressemitteilung vom
Wenn Blumen zum Valentinstag Konjunktur haben, mehren sich auch die Kontaktanzeigen in der Presse. Oft handelt es sich dabei um Lockvogelangebote von Partnervermittlungsagenturen. Zwei Verbraucher aus Thüringen ließen sich darauf ein und zahlten 2700 bzw. 2900 Euro für zehn Kontaktvorschläge.

Wenn Blumen zum Valentinstag Konjunktur haben, mehren sich auch die Kontaktanzeigen in der Presse. Oft handelt es sich dabei um Lockvogelangebote von Partnervermittlungsagenturen. Zwei Verbraucher aus Thüringen ließen sich darauf ein und zahlten 2700 bzw. 2900 Euro für zehn Kontaktvorschläge.

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Annett, 47 Jahre alt, würde gern einen lieben, einfachen Mann kennenlernen. Weil sie auf dem Land lebt, hat sie dazu wenig Möglichkeit und setzt daher alle Hoffnung in diese Kontaktanzeige. Annett ist schlank, gutaussehend, ehrlich und fährt gern Auto. – Nur leider hat es sie nie gegeben.

Zum Valentinstag mehren sich die Kontaktanzeigen in den Thüringer Zeitungen, Anzeigenblättern und Online-Portalen. Vermittlungsagenturen setzen darauf, dass sich Alleinstehende gerade jetzt nach einer Partnerin oder einem Partner sehnen. Bei den Inseraten handelt es sich oft nur um Lockvogelangebote. Wer drauf reagiert, erhält die Auskunft, dass die kluge Arzthelferin oder der gepflegte Industriemechaniker bereits vergeben sei.

Gerne aber werde man eine Mitarbeiterin vorbeischicken, um weitere Kontakte vorzuschlagen. Darauf ließen sich vor Weihnachten die Verbraucher Busch und Göring ein (Namen geändert), beides Senioren aus Thüringen. Sie unterschieben an ihren Küchentischen Verträge, die ihnen 10 Kontaktvorschläge zusicherten. Kostenpunkt: 2700 und 2900 Euro in bar.

Busch und Göring wandten sich beide nach Vertragsschluss an die Verbraucherzentrale. Silvia Georgi, Verbraucherberaterin in Mühlhausen, Leinefelde und Nordhausen, weiß: „Kommen dann Kontaktvorschläge, sind diese meist ohne Foto und mit minimalsten Angaben zur Person. Oft wohnen die Vorgeschlagenen viel zu weit weg – oder sind längst wieder in festen Händen.“

Wer in diesen Tagen die Liebe sucht, dem sei geraten

  • Echte Kontaktgesuche erhalten in der Regel nur eine Chiffre. Privatpersonen veröffentlichen ihre Telefonnummer nicht ohne Not.
  • Vorsicht bei Verträgen an der Haustür: Bei diesen haben Sie zwar grundsätzlich ein 14-tägiges Widerrufsrecht. Das erlischt aber, wenn Sie zugestimmt haben, dass die Leistung sofort erbracht wird – wenn Sie also die Kontaktvorschläge sofort erhalten – und wenn Sie gleichzeitig bestätigen, dass Ihnen bewusst ist, dass Sie mit diesem Schritt Ihr Widerrufsrecht verlieren. Die Agentur muss Sie vorher entsprechend auf diese Folge hinweisen.
  • Verlangen Sie ein Vertragsexemplar, das Sie vor der Unterschrift zu Hause in Ruhe prüfen können.
  • Zahlen Sie niemals sofort und in bar.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und wenden Sie sich, wenn Sie Zweifel haben, an die Verbraucherzentrale.
     

Sind Sie sich unsicher? Beratungstermine können Sie vereinbaren unter (0361) 555 14 0. Unser Beratungsangebot und Beratungsstellen finden Sie hier.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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