Nur wenige Thüringer Hersteller reduzieren Zucker, Salz und Fett

Pressemitteilung vom
Bundesweit verpflichten sich die ersten Lebensmittelhersteller, Zucker, Salz oder Fett in ihren Produkten zu reduzieren. Unter den Thüringer Herstellern indes genießt das Thema „Reduktion“ noch zu wenig Aufmerksamkeit. Das ergab eine Befragung der Verbraucherzentrale Thüringen.
Salamischeiben auf Brötchen
  • Die Bundesregierung hat im Dezember 2018 die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie beschlossen.
  • Fertigprodukte sollen künftig weniger Zucker, Salz und Fett enthalten. 
  • Die Verbraucherzentrale Thüringen hat knapp 40 Thüringer Hersteller befragt, ob sie bereits Rezepturen verändert haben oder dies planen.    
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Wer zu viel Zucker, Salz oder Fett isst, gefährdet seine Gesundheit. Ein übermäßiger Anteil dieser Stoffe an der täglichen Ernährung führt zu Übergewicht und Krankheiten. Vor diesem Hintergrund fordert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Lebensmittelhersteller dazu auf, die Rezeptur ihrer Produkte zu überarbeiten. Die Verbraucherzentrale Thüringen hat in den vergangenen Monaten die Thüringer Lebensmittelhersteller befragt, ob sie dieser Aufforderung folgen.

Das Ergebnis: Sieben Thüringer Hersteller haben den Zucker-, Salz- oder Fettgehalt ausgewählter Produkte nach unten korrigiert oder waren dabei, es zu tun. Dabei handelte es sich um vier Gebäck- und Süßwarenhersteller, zwei Hersteller von Fleisch- und Wurstwaren und einen Betrieb, der Konserven produziert.

Sieben der angeschriebenen Betriebe gaben an, nicht reduziert zu haben beziehungsweise keine Reduktion zu planen. Die überwiegende Mehrheit der Betriebe – 23 von 37 – war nicht bereit, im Rahmen der Umfrage Auskunft zu geben.

„Das Thema Reduzierung von Zucker, Fetten und Salz in Fertiglebensmitteln genießt in Thüringen zu wenig Aufmerksamkeit“, sagt Petra Müller, Fachbereichsleiterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen.

„Die Verbraucherzentrale Thüringen begrüßt es, wenn sich Wirtschaftsverbände und Lebensmittelkonzerne auf den Weg machen. Aber auch kleine und mittelständische Firmen in Thüringen müssen das Thema ernst nehmen und ihre Produkte verbessern“, fordert Petra Müller weiter. „Wichtig ist zudem, dass die Maßnahmen ehrgeizig sind und das Machbare auch tatsächlich umsetzen.“

Auf Bundesebene wurde im Dezember 2018 die Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie beschlossen. Ihr Ziel ist es, auf freiwilliger Basis eine breite Mitwirkung der Wirtschaftsunternehmen zu erreichen. Auf diesem Weg sollen bis zum Jahr 2025 beispielsweise Frühstücksflocken für Kinder mindestens 20 Prozent, Softgetränke mindestens 15 Prozent und Kinder-Joghurts mindestens 10 Prozent weniger Zucker enthalten. Bei Brot und Fertigpizzen sollen übermäßig hohe Salzwerte zur Ausnahme werden.

Die Verbraucherzentrale Thüringen berät rund um Lebensmittel und Ernährung. Das kostenfreie Ratgebertelefon erreichen Verbraucher immer dienstags von 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr unter (0361) 555 14 27. 

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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