KfW-Förderstopp: Zwangspause für Sanierungsfahrplan nutzen

Pressemitteilung vom
Der Förderstopp für energieeffiziente Gebäude hat viele Häuslebauer kalt erwischt. Doch wer sein bestehendes Eigenheim sanieren möchte, kann die Zwangspause für eine detaillierte Beratung nutzen. Ein sogenannter individueller Sanierungsfahrplan wird in Thüringen zu 90 Prozent vom Staat bezahlt.
Modellhaus mit einem Schlüssel
Off

„Ein individueller Sanierungsfahrplan ist eine auf Sie zugeschnittene Strategie, um Ihr Gebäude Schritt für Schritt zu sanieren. Ein Energieberater legt diese Strategie gemeinsam mit Ihnen fest. Dabei werden die Gebäudehülle und die Heizung unter die Lupe genommen”, erläutert Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen. Der Umfang des Sanierungsfahrplans kann dabei von wenigen Einzelmaßnahmen bis hin zu einer kompletten Gebäudesanierung reichen.

Im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) sind die Informationen zur Gebäudesanierung leicht verständlich aufbereitet. Kennwerte und eine Farbskala zeigen anschaulich, wie sich mögliche Sanierungen auswirken werden. Hausbesitzer sind nicht verpflichtet, die aufgezeigten Maßnahmen umzusetzen. Der iSFP zeigt lediglich auf, welche Sanierungsschritte in welcher Reihenfolge sinnvoll sind. Außerdem erfahren die Hausbesitzer, was die Maßnahmen kosten und welche Fördermittel sie nutzen können.

Der entscheidende Vorteil eines iSFP ist laut Ramona Ballod jedoch folgender: „Wenn Sie einen der vorgeschlagenen Sanierungsschritte tatsächlich gehen, steigt der für die Maßnahme vorgesehene Fördersatz um fünf Prozentpunkte”, so Ballod. Für diesen iSFP-Bonus muss die Maßnahme spätestens 15 Jahre nach der Erstellung des Sanierungsfahrplans durchgeführt werden. 

Was kostet ein individueller Sanierungsfahrplan?

Im Vergleich zu einer regulären Energieberatung zu Hause ist der Aufwand für die Erstellung eines iSFP deutlich größer. Deshalb wird die Rechnung dafür auch höher ausfallen. Die gute Nachricht für Hausbesitzer: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) bezuschusst das Beratungshonorar mit bis zu 80 Prozent.

In Thüringen übernimmt das Thüringer Umweltministerium im Rahmen des Sanierungsbonus-Plus zusätzlich weitere 10 Prozent der Kosten. Verbrauchern bleibt damit ein Eigenanteil von lediglich 10 Prozent, in der Regel 150 bis 200 Euro. 

Der Ersteller eines individuellen Sanierungsfahrplans muss vom BAfA als Energieberater für Wohngebäude zugelassen sein. Diese sind auf der sogenannten Energieeffizienz-Expertenliste zu finden. 

Die Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und Landesenergieagentur ThEGA sind die Beratungen in Thüringen kostenfrei.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Logo des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz

Ratgeber-Tipps

Mietkosten im Griff
Der Ratgeber „Mietkosten im Griff“ – gemeinsam von der Verbraucherzentrale und dem Deutschen Mieterbund herausgegeben…
Ratgeber Photovoltaik
Wer ein Stück weit unabhängig von den Preiskapriolen der Energieversorger werden will, kümmert sich um die Anschaffung…
Ein Mann hält ein Smartphone in der Hand und tippt mit dem Zeigefinger darauf.

Bonify-App: Datenschutz im Auge behalten

Was ist die neue Bonify-App und wie will die App Menschen dabei unterstützen, die eigene Kreditwürdigkeit zu verbessern? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und erläutern, warum wir das kritisch sehen.
Auszeichnung Verbraucherschule. Foto: Daniel Gebauer - vzbv

Auszeichnung als Verbraucherschule: Jetzt bewerben!

Die Auszeichnung Verbraucherschule geht in eine neue Runde: Schulen, die ihrer Schülerschaft Alltagskompetenzen vermitteln, können sich ab sofort als Verbraucherschule bewerben. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 1. Dezember 2023.
Eine Fahrradfahrerin vor dem Reichstag.

Halbzeitbilanz des vbzv: Ampel hinkt bei Verbraucherthemen hinterher

Seit rund 2 Jahren regiert die Ampelkoalition. Zur Halbzeit zieht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Bilanz. Es gibt zwar Positives zu vermelden. Bei vielen Themen sieht der vzbv aber weiter offene Baustellen, wenn die Regierung Wirtschaft und Verbraucher:innen gleichermaßen stärken will.