Fake-Portale – Das Geld ist weg und trotzdem soll mehr investiert werden
Für die erste Investition sollen Sie sich häufig bei einem bestimmten Investment-Portal registrieren. Unter Umständen dürfen Sie das Portal sogar zunächst testen. Ob nun mit Spielgeld oder der ersten Investition, die Oberfläche dieser Portale ist sehr professionell gestaltet und wirkt authentisch. Schon nach kurzer Zeit können Sie in der Regel auch sehen, dass sich das eingesetzte Kapital leicht vermehren lässt.
Tatsächlich ist das angelegte Trading-Konto aber meist ein Fake und die Kurse und Gewinne, die Ihnen angezeigt werden, sind nur simuliert. Obwohl dazu keine offiziellen Zahlen vorliegen, ist davon auszugehen, dass viele der so angebotenen Trading-Portale reiner Betrug sind. Denn mit manipulierten Kursen kann ein funktionierendes Trading-System besonders leicht demonstriert werden. Besonders vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie für die Nutzung des Portals Software herunterladen sollen. Mit dieser Software werden unter Umständen nicht nur die Gewinne simuliert, es könnte sich auch um Schadsoftware handeln, die Schaden auf Ihrem elektronischen Gerät anrichtet.
Vergleichen Sie – sofern möglich – noch bevor Sie eine Investition tätigen die Kurse für das jeweilige Anlageobjekt im Trading-Portal mit den aktuellen Kursen an der Börse, z.B. bei Direktbanken im Internet. Ist Ihnen das nicht möglich, lassen Sie die Finger davon.
12 Tipps zur richtigen Geldanlage haben wir hier zusammengestellt.
Anrufe von Profi-Trader:innen
Sind Sie einmal im Portal aktiv geworden, erhalten Sie in vielen Fällen Anrufe von "Profi-Trader:innen". Diese möchten Sie angeblich auf Ihrem Weg zum Reichtum unterstützen und Ihnen erklären, wie Sie Ihr Geld noch besser investieren können. Tatsächlich sollen die Anrufer:innen Sie aber nur dazu bewegen, immer mehr Geld zu investieren.
Die sogenannten "Profi-Trader:innen" sind in der Regel psychologisch geschult und können sehr gezielt auf ihre Opfer einwirken. Es wird ein persönliches Verhältnis aufgebaut, was Sie dazu veranlassen soll, nach und nach auch Details aus dem Privatleben mitzuteilen.
Auch wenn es tatsächlich so aussieht als würde Ihre Investition erfolgreich sein, haben Sie Ihr Geld zu diesem Zeitpunkt in der Regel bereits verloren. Bemerken tun Sie das aber leider meistens erst, wenn Sie versuchen sich Geld auszahlen zu lassen.
Der Kundenservice des Portals versucht unter Umständen Sie mit Vorwänden von einer Auszahlung abzuhalten. Häufig verlangt das Personal weitere Unterlagen wie etwa Ausweiskopien, Kopien der Kreditkarte oder Meldebescheinigungen. Die Unterlagen werden dann aus unterschiedlichen Gründen nicht anerkannt. Der Verdacht liegt auf der Hand, dass man hier nur Zeit gewinnen will. Zudem gehen Sie das Risiko eines Identitätsdiebstahls ein, wenn sie offizielle Urkunden wie Personalausweis oder Reisepass abfotografieren und auf dubiosen Webseiten hochladen oder via Messenger versenden. Die Folgen eines Identitätsdiebstahls können weitreichend sein.