Hitzeschutz fürs Gebäude: 7 Tipps
1. Vordach und Balkon als Sonnenschutz nutzen
Horizontale Flächen und Blenden minimieren den Einfall der Sonnenstrahlen und sorgen für angenehmere Temperaturen in der Wohnung. Hier kommen in Frage: Dachüberstände, Vordächer, Balkone.
2. Sonnenschutz besser außen anbringen: Jalousien, Rollläden, Markisen
Bringen Sie Sonnenschutz bei Fensterflächen besser außen statt innen an. Die Sonnenstrahlen werden von vornherein ferngehalten und fallen erst gar nicht durch das Fenster in den Raum. Angeboten werden Jalousien, Rollläden und Markisen in vielen Farben und Ausführungen. Bei der Auswahl sollten Sie auch mögliche Reparaturen, den Einbruchschutz und die Durchlässigkeit für Tageslicht berücksichtigen.
3. Die richtigen Fenster einbauen
Sie sollten den Austausch Ihrer Fenster gut planen. Für den Hitzeschutz spielt der sogenannte "g-Wert" – der Gesamtenergiedurchlassgrad – eine wichtige Rolle. Dieser Wert sagt aus, wie viel Wärmeenergie von außen durch die Verglasung des Fensters nach innen dringt. Je kleiner dieser Wert ist, desto besser ist der Hitzeschutz des Fensters im Sommer. Für den Winter sollte dieser Wert aus Energiespargründen möglichst hoch sein. Denn: Die einzelnen Scheiben einer sogenannten Sonnenschutzverglasung sind mit speziellen Materialien beschichtet, z.B. Farbstoffen oder Metallen. Dadurch absorbieren oder reflektieren sie zusätzliche Sonnenstrahlen. Im Sommer gut – im Winter kann der Raum dunkler bleiben. Auch die Wärme durch die Sonne bleibt draußen! Wägen Sie genau ab, ob Sonnenschutzgläser für Sie in Frage kommen. Der Energiedurchlassgrad einer Sonnenschutzverglasung sollte kleiner als 0,45 sein.
4. Wärmedämmung hilft auch im Sommer
Eine gute Wärmedämmung hilft nicht nur im Winter Wärmeverluste zu vermeiden, sondern auch im Sommer die Hitze draußen zu halten. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl an Dämm-Materialien. Informieren Sie sich vorab über mögliche Dämmstoffe und ob sich der Einsatz in Ihrem speziellen Fall eignet.
Eine relevante Eigenschaft eines Dämmstoffs ist seine Wärmespeicherfähigkeit. Je mehr Wärme ein Dämmstoff speichern kann, umso träger reagiert er bei Aufheizung und Abkühlung. Diese Eigenschaft ist hilfreich, um im Sommer eine Überhitzung der Innenräume zu vermeiden – insbesondere im Dachgeschoss. Optimal ist eine sogenannte Phasenverschiebung von circa zwölf Stunden: Der Dämmstoff verzögert tagsüber das Eindringen der Hitze in die Innenräume so lange, bis sie bei kühleren Temperaturen in der Nacht wieder abgegeben werden kann.
In der Regel haben Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie beispielsweise Holzfaserplatten, Zelluloseflocken oder Hanffasermatten eine bessere Wärmespeicherfähigkeit als Produkte auf Erdölbasis wie Polystyrol (auch bekannt unter dem Begriff „Styropor“) oder Polyurethan.
5. Speicherfähigkeit des Raums beachten
Auch die Speicherfähigkeit des Raums spielt eine wichtige Rolle. Planen Sie Materialien mit viel Speichermasse ein: beispielsweise Mauerwerke oder Wände aus Beton. Im Dachgeschoss können mehrlagige Bauplatten für eine hohe Speicherfähigkeit sorgen. Beim Boden sind Fliesen oder ein Steinboden vorteilhaft.
Wichtig: Die Materialien sollten frei zugänglich sein. Sie sollten beispielsweise eine Betonwand nicht mit einem großen Schrank zustellen oder bei einem Fliesenboden keinen großen Teppich auslegen. Auch abgehängte Decken reduzieren die Speicherfähigkeit der darunter liegenden Materialien.
6. Über ein "Smart Home" nachdenken
Komponenten für ein "Smart Home" – ein "intelligentes Zuhause" – können Sie auch im Nachhinein nachrüsten. Hilfreiche Maßnahmen gegen Hitze könnten beispielsweise sein:
- Automatische Steuerung von Rollläden oder Jalousien
- Automatische Steuerung von Lüftungsanlage oder Klimaanlage
- Sensoren zum Messen der Raumtemperatur
- Automatisches Öffnen und Schließen von Fenstern
7. Für Geduldige: Bäume als natürliche Verschattung
Passend zur Jahreszeit bieten Bäume natürlichen Schatten. Im Sommer schafft es nur wenig Licht durch die Baumkrone. Haben sie im Winter das Laub abgeworfen, lassen sie durch den tiefen Sonnenstand viel Tageslicht durch. So tragen sie auch zur Unterstützung der Heizung und damit zum Energiesparen bei. Aber: Es kann Jahre dauern, bis ein Baum groß genug ist, um im Sommer ausreichend Schatten zu spenden.