Rund 600 000 Euro hat das Land für den Bonus in diesem Jahr vorgesehen. Anträge können seit dem 16. Juni 2025 online bei der Verbraucherzentrale gestellt werden: www.reparaturbonus-thueringen.de.
In den vergangenen vier Jahren wurden rund 40 000 Anträge bewilligt – rund 10 000 pro Jahr. Für 2025 sind 600 000 Euro für den Reparaturbonus Thüringen vorgesehen.
Dazu erklärt Umweltminister Tilo Kummer: „Wir wissen längst, dass die meisten Menschen Einweg-Schrott satthaben. Der Reparaturbonus ist nicht nur gut für Geldbeutel und Umwelt, er hilft auch den lokalen Reparaturläden und den besonders engagierten Reparaturcafés.“
In den vergangenen Jahren gab es im Schnitt rund 65 Reparaturen täglich, die durch den Bonus unterstützt wurden. Die durchschnittliche Fördersumme lag bei rund 75 Euro. Thüringer:innen erhielten dabei die Hälfte der Reparaturkosten bis maximal 100 Euro zurück.
Schon im vergangen Jahr hatte eine Begleitstudie des Fraunhofer Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) in Berlin gezeigt: Profitiert haben auch die Betriebe in Thüringen – die Reparaturen wurden zur Hälfte von lokalen Fachgeschäften durchgeführt, zu einem Viertel von lokalen Elektronik-Werkstätten und auch in Reparaturcafés.
Mehr als ein Drittel der Nutzer:innen hätten nach eigenen Angaben die Reparaturen ohne Bonus nicht durchgeführt. Die im Rahmen des Reparaturbonus durchgeführten Reparaturen haben tausende Tonnen CO2 eingespart und hunderte Tonnen Elektroschrott vermieden.
Reparieren oft noch viel zu teuer
Den Reparaturbonus gibt es seit 2021, seitdem besteht eine konstant hohe Nachfrage nach Reparaturen. „Die bisherigen Phasen haben immer wieder bestätigt, dass das Interesse an Reparaturen ungebrochen ist – sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Gemeinden. Auch die Thüringer Reparaturbetriebe berichten, dass der Bonus zu einer deutlichen Steigerung der Reparaturquote führt. Leider ist Reparieren oft noch viel zu teuer im Vergleich zu einem Neukauf. Die hohen Reparaturkosten sind der Grund, der drei Viertel aller Thüringer:innen vom Reparieren abhält. Das bestätigte 2024 die Studie des Fraunhofer IZM. Wir freuen uns sehr, dass wir auch dieses Jahr mit dem Bonus hier gegensteuern und vielen Geräten – ob Lieblingsstück oder Neuware – ein zweites Leben schenken können“, sagt Dr. Ralph Walther, Vorstand der Verbraucherzentrale Thüringen.
Julia Gräser, Projektleiterin des diesjährigen Reparaturbonus Thüringen, ist leidenschaftliche Verfechterin nachhaltiger Lebensweisen und sieht das Programm als großartige Chance, das Bewusstsein für Umweltschutz zu stärken. „Der Reparaturbonus ist einer von vielen Möglichkeiten, um die Menschen zu motivieren, langlebige und qualitativ hochwertige Geräte zu wählen und diese bei Bedarf reparieren zu lassen. Jeder einzelne Beitrag zählt, denn durch nachhaltiges Handeln können wir gemeinsam unseren CO₂-Fußabdruck verringern und unsere Umwelt schützen.“
Die Reparaturen werden vor allem von lokalen Fachgeschäften und Werkstätten, Kundendiensten, Elektrofachmärkten sowie vereinzelt von Reparatur-Cafés durchgeführt. Spitzenreiter bisher waren Mobiltelefone, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen, Geschirrspüler und Backöfen. Zu den „Lieblingsstücken“ gehörten neben Nähmaschinen auch DDR-Plattenspieler und -Radiorecorder. Oftmals waren diese Geräte über 30 Jahre alt.
So funktioniert der Bonus
Wer sein Elektrogerät reparieren lässt, statt es zu entsorgen, und einen Antrag bei der Verbraucherzentrale einreicht, bekommt die Hälfte der Kosten erstattet. Die Förderung liegt auch dieses Jahr wieder bei maximal 100 Euro pro Thüringer:in pro Jahr. Wer ein Reparatur-Café besucht hat, erhält 100 Prozent der Kosten für das verbaute Ersatzteil. Reparatur-Rechnungen müssen auf den 16. Juni 2025 oder später datiert sein.
Hotline für Verbraucher:innen
Unter 0361 555 14 35 können Verbraucher:innen dienstags und mittwochs von 14 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 16 bis 19 Uhr Fragen zum Bonus und zu ihrem jeweiligen Antrag stellen.