Wildbret nicht ohne Risiko

Pressemitteilung vom
Die Verbraucherzentrale Thüringen gibt Tipps für den bewussten und sicheren Verzehr von Wildprodukten.
Rehrücken auf einem Teller.

Gerade zum Fest ist Fleisch vom Reh, Hirsch oder Wildschwein für viele Menschen eine besondere Delikatesse. Die Verbraucherzentrale warnt jedoch: Wild wird oft mit bleihaltiger Munition gejagt. Blei kann also auch in das Fleisch übergehen. Das Schwermetall kann für Mensch und Tier bereits in geringen Mengen schädlich sei.

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Besonders in der Weihnachtszeit steht Wildfleisch hoch im Kurs. Es gilt als besonders natürliche und gesunde Delikatesse.

Die Stimmung trübt eine  aktuelle Untersuchung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Demnach enthielten rund Dreiviertel der 75 untersuchten Wildwurstwaren Bleirückstände. Sechs Proben wurden als „nicht zum Verzehr geeignet“, eine Probe sogar als „gesundheitsschädlich“ eingestuft.

Wildschweinprodukte waren dabei tendenziell stärker belastet als solche von Reh oder Hirsch. „Während beispielsweise für Fleisch von Rind und Schwein EU-weite Höchstgehalte für Blei gelten, gibt es solch einen Grenzwert für Wildfleisch bislang nicht. Das ist problematisch“, erklärt Tina Hanke, Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Thüringen.

Verbot von bleihaltiger Munition

Seit Ende 2020 gilt mit einer Übergangsfrist von zwei Jahren ein EU-weites Verbot von Bleimunition in Feuchtgebieten. In diesen reichert sich das Schwermetall besonders stark an.

Jährlich verenden zahlreiche Wasservögel, weil sie Munitionsreste oder Wildaas bei der Futtersuche aufnehmen. Bis 2023 soll ein generelles Verbot auch für andere Terrains auf den Weg gebracht werden.

Gefahr auch für den Menschen

Auch für den Mensch kann Blei zum Risiko werden. Erhöhte Konzentrationen können zu Schäden bei der Blutbildung, an den inneren Organen und am zentralen Nervensystem führen. „Die Bleiaufnahme über Grundnahrungsmittel wie Getreide und Gemüse ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung bereits relativ hoch. Zusätzliche Lebensmittel mit erhöhten Bleigehalten wie Wild sollten daher nur in geringem Umfang verzehrt werden“, sagt Hanke.

Bei einem jährlichen Konsum von fünf bis zehn Wildmahlzeiten pro Jahr besteht laut Bundesinstitut für Risikobewertung für Erwachsene noch kein erhöhtes Gesundheitsrisiko. „Empfindliche Menschen wie Kinder, Schwangere und Frauen im gebärfähigen Alter sollten allerdings auf den Verzehr von Wildfleisch verzichten, das mit bleihaltiger Munition geschossen wurde“, so Hanke.

Ob ein Wildprodukt mit Blei geschossen wurde, können Wildfans in der Regel nicht erkennen. Hier hilft es, sich beim Jäger oder Händler des Vertrauens direkt zu erkundigen.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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