Veganes Eis erobert Kühltruhen

Pressemitteilung vom
Die Sonne lacht, die Temperaturen steigen – im Sommer gehört für viele das Eis zur Abkühlung dazu. Dabei geht das Angebot veganer Eissorten längst über Wassereis und Sorbet hinaus. Immer häufiger werden auch klassische Creme- oder Milcheissorten wie Schokolade als vegane Variante im Supermarkt oder in der Eisdiele angeboten.
vegane Eiscreme
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„Auch Eishersteller haben den Trend der letzten Jahre erkannt und bringen immer mehr Produkte auf den Markt, die keine tierischen Zutaten enthalten,“ sagt Tina Hanke, Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Thüringen. Während Speiseeis in der Regel Milch, Milchfett, Sahne oder Joghurt enthält, werden diese bei veganen Sorten durch pflanzliche Alternativen ersetzt. „Das kann sich positiv auf die Umweltbilanz auswirken. Denn bei der Herstellung fettreicher Milchprodukte wird viel CO2 produziert. Auf ihr Konto gehen außerdem ein hoher Wasser- und Flächenverbrauch,“ so die Expertin.

Milchersatz nicht immer eindeutig

Ein Marktcheck der Verbraucherzentrale Bayern zu veganem Eis ergab 2022, dass es sich bei den Ersatzzutaten oft um Kokosöl oder -fett sowie Raps-, Sonnenblumen- und Palmöl handelt. Auch Nüsse, Pflanzendrinks sowie Eiweiß aus Erbsen, Bohnen oder Lupinen wurden als Ersatzzutaten verwendet. „Die Angabe der Ersatzbasis ist wichtig, um bei Verbraucherinnen und Verbrauchern keine falschen Erwartungen zu wecken,“ sagt Tina Hanke. Bei etwas mehr als der Hälfte der 34 untersuchten Eissorten war die Ersatzzutat im Produktnamen oder dem Hauptsichtfeld der Verpackung genannt. Etwa ein Viertel der Produkte gab keinen Hinweis darauf.

Veganes Eis darf „Eis“ heißen

Anders als bei den Bezeichnungen „Milch“ oder „Käse“ darf ein veganes Eis übrigens „Eis“ heißen, denn der Begriff ist lebensmittelrechtlich nicht geregelt. Bestimmte Anforderungen müssen bei speziellen Bezeichnungen jedoch erfüllt sein. So muss ein „Milcheis“ mindestens 70 Prozent Milch und „Fruchteis“ mindestens 20 Prozent Frucht enthalten. 

Eis ist ein hochverarbeitetes Produkt

Auffällig im Marktcheck: Vegane Eissorten enthielten insgesamt 15 verschiedene Zusatzstoffe. Am häufigsten kam Johannisbrotkernmehl zum Einsatz, das zum Verdicken und Stabilisieren genutzt wird. Auch Glyceride waren bei 20 der 34 untersuchten Produkte vorhanden. Sie werden als Emulgatoren eingesetzt und sorgen dafür, dass das Eis geschmeidiger wird und langsamer schmilzt. Diese Zusatzstoffe stecken allerdings nicht nur in veganem Eis, sondern auch in Milcheis und Co.

„In puncto Gesundheit hat veganes Eis gegenüber Milcheis pauschal keine Vorteile“, weiß Ernährungsexpertin Tina Hanke. „Denn die einzelnen Produkte sind sehr unterschiedlich zusammengesetzt. Für alle, die es genau wissen wollen, lohnt sich der Blick in die Nährwerttabelle, um den Kalorien-, Zucker- oder Fettgehalt zu vergleichen. Egal ob vegan oder nicht, genießen Sie Ihr Eis in Maßen als das, was es ist: eine Süßigkeit.“

Weitere Fragen rund um die Themen Lebensmittel und Ernährung beantworten die Fachberaterinnen der Verbraucherzentrale Thüringen unter Tel. (0361) 555 14 27 oder per E-Mail an lebensmittel@vzth.de.

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