Bis(s) zum letzten Blatt?

Pressemitteilung vom
Am 2. Mai ist Tag der Lebensmittelverschwendung. Statistisch gesehen landet jedes Jahr die Menge an Lebensmitteln im Müll, die von Januar bis zu diesem Tag produziert wird. Wie Bioabfall durch eine clevere Resteverwertung reduziert werden kann, erklärt die Verbraucherzentrale Thüringen.
Gemüsereste auf einem Haufen.
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78 Kilogramm Lebensmittel landen in Deutschland pro Person und Jahr in der Tonne. Zu den Lebensmittelabfällen zählen auch Blätter, Schalen und Kerne von Gemüse und Obst. Aber das muss nicht sein, denn diese lassen sich oft noch kreativ verwerten.

„Blätter von Gemüse wie Kohlrabi, rote Bete oder Möhrengrün können den Salat oder den Smoothie aufpeppen oder zu einem feinen grünen Pesto verarbeitet werden“, so Luise Hoffmann, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Thüringen.

Vorsicht vor Pestiziden

Gemüseschalen eignen sich gut für das Kochen von Gemüsefonds. Aus Kohlstrünken lassen sich zusammen mit Kartoffeln cremige Pürees kreieren. Die beste Wahl sind saisonale Produkte in Bio-Qualität oder unbehandeltes Gemüse und Obst aus eigenem Anbau. Denn: Schalen und Blätter aus konventionellem Anbau können mit Pestiziden belastet sein.

„Wer Schalen von Gemüse und Obst verwertet, spart Abfälle, schont die Umwelt und den Geldbeutel“, so Hoffmann. „Gerade in und unter der Schale sitzen wertvolle Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.“

Schälen muss nicht immer sein

Viele Gemüsesorten muss man gar nicht schälen. Auch Möhren, Gurken, Rettich & Co. kann man nach dem Waschen beziehungsweise Abschrubben unter Wasser mit Schale genießen. Bei Strünken von Blumenkohl und Brokkoli entfernt man die holzigen Stellen und kocht diese einfach mit.

Die Schalen von Äpfeln oder Birnen können einfach mitgegessen oder mit heißem Wasser in einen fruchtigen Tee verwandelt werden. Kleingeschnitten oder geraspelt können die Obstschalen auch im selbstgebackenen Kuchen landen. Selbst manche Kerne, beispielsweise von Kürbis oder Melone, können knusprig geröstet den Salat verfeinern oder pikant gewürzt als Knabberei genossen werden.

Doch aufgepasst: Aprikosen- und Pfirsichkerne enthalten Blausäure und sollten genau wie Avocado-Kerne nicht auf dem Teller landen.

Die Blätter von Kohlrabi, Radieschen, Fenchel, Möhren, Sellerie und Rote Bete sind essbar. Nicht für den Verzehr geeignet sind grüne Blätter beziehungsweise grüne Teile von Kartoffeln, Tomaten und Auberginen. Diese enthalten giftiges Solanin. Auch Rhabarberblätter sollten aufgrund ihres hohen Oxalsäure-Gehalts nicht gegessen werden.

Hintergrund

Der World Wide Fund For Nature (WWF) rief im Jahr 2016 den 2. Mai als symbolischen Tag der Lebensmittelverschwendung aus. Mehr Informationen rund um das Thema Lebensmittelverschwendung gibt es auf der Internetseite der Verbraucherzentrale unter Genießen statt wegwerfen: Lebensmittelverschwendung stoppen.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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