Geplante 135 Euro als Heizkosten-Zuschuss sind zu wenig

Pressemitteilung vom
Die Verbraucherzentrale Thüringen kritisiert den vom Bund geplanten Heizkosten-Zuschuss von 135 Euro als zu gering. Die Erfahrung aus der Beratung zeigt: Verbraucher:innen sollen mehrere Hundert Euro pro Jahr zusätzlich für Energiekosten aufbringen.
Ralph Walther, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen
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Der Energiemarkt befindet sich im Ausnahmezustand. Wegen der hohen Heizkosten sollen Bezieher:innen von Wohngeld einen einmaligen Zuschuss von 135 Euro erhalten.

Die Verbraucherzentrale Thüringen begrüßt dieses Vorhaben, das aus einem Gesetzentwurf des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hervorgeht. Allerdings mahnen die Thüringer Verbraucherschützer an: 135 Euro für einen Ein-Personen-Haushalt sind zu wenig. „Der Betrag reicht nicht aus, um die Mehrkosten zu decken, die die Verbraucher:innen bei Strom und Gas erwarten“, sagt Dr. Ralph Walther, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen.

Wer zu zweit lebt, soll nach dem Entwurf einmalig 175 Euro erhalten, für jeden weiteren Mitbewohner sind zusätzliche 35 Euro vorgesehen. „Die Ratsuchenden, die sich aktuell an uns wenden, sollen aber mehrere Hundert Euro pro Jahr zusätzlich für Strom oder Gas bezahlen“, sagt Ralph Walther. „Gerade bei Familien in angespannten finanziellen Verhältnissen lösen die neuen Energiepreise mitunter existentielle Ängste aus.“

Die Höhe der geplanten Einmalzahlung kritisiert auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen. Am 13. Januar forderte der vzbv mindestens 500 Euro Heizkosten-Zuschuss pro Haushalt.

Mit dem Geld zu rechnen ist laut Wohnungsministerin Klara Geywitz (SPD) im Sommer – falls der Gesetzentwurf beschlossen wird.

Erste Hilfe für Verbraucher:innen 

Die Verbraucherzentrale Thüringen hat eine Hotline zur kostenfreien Kurzberatung rund um Energieverträge eingerichtet:
montags von 10 bis 12 Uhr unter (0361) 555 14 78.

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