Batteriespeicher: Das sind die fünf häufigsten Irrtümer

Pressemitteilung vom
Der Absatz von Photovoltaikanlagen boomt und auch Batteriespeicher werden immer häufiger in Privathaushalten eingesetzt. Allerdings kursieren einige Missverständnisse rund um die Heimspeicher. Die Verbraucherzentrale Thüringen klärt über die fünf häufigsten Irrtümer auf.
Ein Handwerker installiert eine Photovoltaik-Anlage.
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Irrtum 1: Ein Batteriespeicher kann nicht nachträglich installiert werden

Das stimmt nicht. Wenn man seine Photovoltaikanlage mit einem sogenannten Hybridwechselrichter kauft, kann ein Batteriespeicher auch nachträglich integriert werden. Aber auch wenn nur ein normaler Wechselrichter installiert wurde, kann mit etwas mehr Aufwand ein Speicher nachgerüstet werden. Dies gilt auch für PV-Anlagen, die bereits seit mehreren Jahren in Betrieb sind.

Irrtum 2: Je größer der Batteriespeicher, desto besser

Falsch. Da Batteriespeicher pro Kilowattstunde Speicherkapazität derzeit noch teuer sind, ist für einen wirtschaftlichen Betrieb unbedingt darauf zu achten, dass bei der Anschaffung nicht überdimensioniert wird. Zur groben Einordnung hilft eine Faustformel: 1.000 Kilowattstunden Jahresstrombedarf rechtfertigen eine Kilowattstunde Speicherkapazität.

Als Jahresstrombedarf gilt dabei der zu erwartende Haushaltsstromverbrauch ohne Wärmestrom und ohne Strom für E-Mobilität. Die Speicherkapazität der Batterie sollte sich zudem nach der Größe der PV-Anlage richten. Eine kleine PV-Anlage wird selten genug Überschussstrom produzieren, um eine zu große Batterie zu laden.

Irrtum 3: Mit einem Batteriespeicher lässt sich im Sommer Strom für den Winter speichern

Nein. Die aktuell erhältlichen Batteriespeicher für private Nutzer:innen sind sogenannte Tageszeitspeicher, keine Jahreszeitspeicher. Sie dienen in erster Linie dazu, den tagsüber erzeugten Stromüberschuss am Abend, in der Nacht und am nächsten Morgen nutzbar zu machen, bis die Solarstromproduktion wieder beginnt.

Irrtum 4: Mit dem Einsatz eines Batteriespeichers lässt sich immer Geld sparen

Nicht unbedingt, denn die Anschaffungskosten für Batteriespeicher sind relativ hoch. Mit einem Speicher lässt sich nur dann Geld sparen, wenn die durch den Speicher eingesparten Stromkosten dessen Anschaffungskosten mehr als ausgleichen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der selbst erzeugte Strom ohne Speicher nicht verloren ist, sondern eine Einspeisevergütung bringt.

Für eine entsprechende Berechnung sollten der Strombedarf, die Menge des selbst erzeugten Solarstroms, der Strompreis inklusive möglicher Strompreiserhöhungen und die erwartete Lebensdauer des Speichers zugrunde gelegt werden. Bei der Berechnung helfen die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen.

Irrtum 5: Mit einem Batteriespeicher hat man immer Strom und ist unabhängig vom Stromnetz

Nein. Auch mit einem Speichersystem ist eine Photovoltaikanlage auf die technische Anbindung an das öffentliche Netz angewiesen. Bei einem Stromausfall liefert eine einfache PV-Anlage keinen Strom und auch aus dem Speicher kann keine Energie fließen. Um bei einem Stromausfall trotzdem Strom zu haben, müssen Verbraucher:innen ihre Anlage beim Kauf mit einem Notstrom- oder Ersatzstromsystem ausrüsten lassen. Diese Systeme kosten in der Anschaffung zwischen 500 und 2.000 Euro. 

Weitere Fragen zum Thema Photovoltaik beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Termine für ein persönliches Beratungsgespräch können unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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