Ziele der Lebensmittelpolitik: zwischen Dialog und Freiwilligkeit
In fünf Dialogforen die Facharbeit mit Workshops und Projekten durchgeführt. Ziel sind selbstverpflichtende Maßnahmen der beteiligten Wirtschaftsbereiche um Lebensmittelverschwendung einzudämmen. Das erste Dialogforum der Außer-Haus-Verpflegung startete im Februar 2019 und endete im Mai 2021 und hat beispielhafte Lösungen gegen Lebensmittelabfälle in Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung entwickelt und erfolgreich durchgeführt.
Ein weiteres Ziel ist es, die Initiative "Zu gut für die Tonne!" weiterzuführen. Seit 2012 werden Verbraucher:innen über den Wert von Lebensmitteln, die Ursachen von Lebensmittelabfällen und Möglichkeiten, diese zu reduzieren, vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) informiert. Die Initiative wird weiter ausgebaut und bezieht auch Land- und Ernährungswirtschaft mit ein.
Rund 16 Millionen Euro wurden zur Forschung gegen Lebensmittelabfälle vergeben, um z.B. mit digitalen Lösungen die Weitergabe von Lebensmitteln an gemeinnützige Organisationen zu erleichtern, innovative Messsysteme zu fördern und mit Prognosesystemen Lebensmittelverluste u.a. in Handel, Verarbeitung und Bäckereien zu reduzieren.
Wie viel Lebensmittelabfälle fallen an?
Inzwischen gibt es eine Datengrundlage, um den Fortschritt bei der Reduzierung von Lebensmittelabfällen regelmäßig messen zu können. Die sogenannte Baseline bezieht sich als Basis auf das Jahr 2015. Die Studien zur Baseline und FAQs finden sich hier. Danach entfallen von insgesamt 12 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle in Deutschland:
- 12 % auf die Landwirtschaft,
- 18 % auf die Verarbeitung,
- 4 % auf den Handel
- 14 % auf die Außer-Haus-Verpflegung und
- 52 % auf die privaten Haushalte.
Es wird deutlich: Lebensmittelverschwendung geht die gesamte Wirtschaft vom Anbau bis zum Handel und auch alle Verbraucher:innen an.
Um erfolgreich gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen, bedarf es eines stärkeren Bewusstseins für das Problem der Lebensmittelabfälle sowohl in der Land- und Ernährungswirtschaft und auch bei den Verbraucher:innen. Durch Informationen und Bildungsmaßnahmen kann mehr Wertschätzung für Lebensmittel geschaffen und der Verschwendung entgegengetreten werden.
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