Umweltfreundlich im Internet einkaufen – so geht’s

Pressemitteilung vom
Der Online-Handel erlebt seit Jahren einen enormen Boom. Doch viele Studien sehen die Umweltbilanz des Einkaufens im Internet kritisch. Die Verbraucherzentrale Thüringen zeigt, wie Online-Bestellungen nachhaltiger gelingen können.
Jemand kauft am Laptop und Smartphone online etwas ein.
Off

Die Umweltbilanz von Einkäufen im Internet im Gegensatz zum Laden um die Ecke lässt sich nicht leicht berechnen. Viele Faktoren spielen mit hinein. Die Ergebnisse entsprechender Studien liegen zwischen 32 Prozent eingespartem und 240 Prozent höherem CO2-Ausstoß im Vergleich zum stationären Handel. Die meisten Studien gehen davon aus, dass der Online-Handel der Umwelt mehr schadet als der stationäre.

Unnötige Wege und viele Retouren

Eine große Schwäche von Online-Bestellungen ist der Energieverbrauch auf der sogenannten „letzten Meile”. Rund ein Viertel der Zustellungen an die Kund:innen schlägt beim ersten Versuch fehl. Zudem geht bei Bekleidungskäufen im Internet mindestens jedes zweite Paket als Retoure an den Online-Shop zurück.

Ramona Ballod, Nachhaltigkeitsexpertin der Verbraucherzentrale Thüringen, nennt einen weiteren Grund für die schlechte Umweltbilanz des Online-Handels: „Es gibt einen Trend zu immer kürzeren Lieferzeiten und Wunsch-Uhrzeiten. Diese sogenannte Prime-Dienste verursachen einen hohen logistischen Aufwand und viele zusätzliche Wege”, so Ballod.

Zeit nehmen für die Produktauswahl

Was können Verbraucher:innen also tun, um die Umweltauswirkungen aus dem Versandhandel so klein wie möglich zu halten? „Der erste Schritt wäre, Spontankäufe zu vermeiden. Wenn man den Einkauf ein oder zwei Tage im virtuellen Warenkorb liegen lässt, hat die neue Hose oder das neue Handy schon einen Teil der Faszination verloren”, weiß Ramona Ballod.

Fehlkäufe und damit Retouren lassen sich durch das Lesen der detaillierten Produktbeschreibung, durch 360-Grad-Bilder des Produkts, eine Online-Größenberatung und die Rezensionen anderer Käufer:innen minimieren.

Sammelbestellung sinnvoll

Ein großer Warenkorb im Standardversand ist klimafreundlicher als viele Einzellieferungen als Express- oder Prime-Zustellung. Letztere sind häufig Fahrten mit deutlich schlechterer Auslastung. „Planen Sie nach Möglichkeit so, dass Sie Ihr Paket im ersten Anlauf erreicht. Alternativ kann der Händler auch direkt an eine Paketstation oder einen Paketshop in der Nähe liefern. Das spart unnötige Fahrten”, so Ramona Ballod.

Manche Online-Shops setzen Mehrweg-Behälter im Versandhandel ein oder bieten an, entstandene CO2-Emissionen zu kompensieren. Und ein abschließender Tipp der Verbraucherschützerin: Nur solche Dinge online einkaufen, die es im Laden um die Ecke nicht gibt. „Damit stärken Sie Ihre Händler vor Ort. Denn wenn die weg sind, müssen Sie entweder weite Wege fahren oder Sie sind völlig von den großen Online-Händlern abhängig”, sagt Ramona Ballod.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Ratgeber-Tipps

So gut schmeckt Klimaschutz
Rund ein Fünftel der schädlichen Treibhausgasemissionen gehen hierzulande aufs Konto unserer Ernährung. Anders als in…
Ratgeber Einfach nachhaltig
Mehr Unabhängigkeit von Öl, Kohle und Gas. Der Abschied vom Verbrennungsmotor. Ein Aktionsprogramm zum natürlichen…
Hand hält rote BahnCard 25

Nach Klage der Verbraucherzentrale: Kündigungsfrist für BahnCard verkürzt

Nach einer Klage der Verbraucherzentrale Thüringen hat die Deutsche Bahn die Kündigungsfristen für die BahnCard von 6 auf 4 Wochen verkürzt. Dies gilt jedoch nicht für alle BahnCards, sondern nur unter bestimmten Bedingungen. Die Verbraucherzentrale will weiter klagen, noch aus einem anderen Grund.
Eine Frau befragt einen älteren Herrn und hält ein Klemmbrett mit Unterlagen in der Hand

Wie können Sie sich gegenüber dem Pflegedienst verhalten?

Bei der ambulanten Pflege sind pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen häufig auf die Unterstützung eines Pflegedienstes angewiesen. Die Verbraucherzentralen geben Antworten auf typische Fragen zu ambulanten Pflegeverträgen.

Urteil gegen Amazon: Gekauft ist gekauft

Amazon darf Kunden nach einer Kontosperrung nicht den Zugriff auf erworbene E-Books, Filme, Hörbücher und Musik verwehren. Wir helfen Betroffenen mit einem Musterbrief.