Höhere Preise für Gas und Öl – Das können Sie tun

Pressemitteilung vom
Dieses Jahr kommen auf die Haushalte höhere Ausgaben für Öl und Gas zu. Grund dafür ist ein deutlicher Anstieg des CO2-Preises. Hinzu kommt die Erhöhung der Mehrwertsteuer für Erdgas, die von den bisher ermäßigten 7 Prozent wieder auf 19 Prozent steigt, sowie der Wegfall der Preisbremse für Gas. Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, wie Verbraucher:innen ihre Energiekosten dennoch möglichst gering halten können.
Ein Sparschwein trägt einen hellblauen Schal.
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Am 1. Januar 2024 stieg der CO2-Preis von 30 Euro auf 45 Euro pro Tonne. Dies gilt für Erdgas, Heizöl und Kraftstoffe. Für die kommenden Jahre ist ein weiterer Anstieg geplant: ab 2025 um weitere 10 Euro pro Tonne, ab 2026 um weitere 10 Euro auf dann 65 Euro pro Tonne CO2-Ausstoß.

Ab 2027 soll es keine festen CO2-Preise mehr geben, stattdessen ist eine Preisbildung im Emissionshandel für Brennstoffe vorgesehen. Im europäischen Emissionshandel lag der Preis für eine Tonne im vergangenen Jahr meist schon bei über 80 Euro. Es ist daher davon auszugehen, dass der CO2-Preis nach 2027 weiter steigen wird.

Wie teuer wird es?

Der CO2-Preis wird auf die verbrauchten Wärmeeinheiten umgerechnet. Dabei entspricht eine Tonne CO2 etwa 5.000 Kilowattstunden Erdgas und etwa 355 Litern Heizöl. Für ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Heizenergieverbrauch von 15.000 Kilowattstunden Erdgas bedeutet das inklusive Mehrwertsteuer eine Mehrbelastung von rund 161 Euro dieses Jahr und rund 196 Euro im Folgejahr.

Weil Heizöl einen höheren CO2-Ausstoß bewirkt als Erdgas, fällt der Anstieg hier noch höher aus. Für das gleiche Einfamilienhaus mit einer Ölheizung liegen die Mehrkosten dieses Jahr bei 194 Euro und im kommenden Jahr bei 237 Euro. Ab 2026 wird der Preis in einem Korridor zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne CO2 liegen.

Vor diesem Hintergrund ist vom Einbau einer neuen Gas- oder Ölheizung abzuraten. Mit Wärmepumpen, Pelletheizungen oder Fernwärme gibt es inzwischen für fast jedes Gebäude sinnvolle Alternativen.

Mehrwertsteuersatz steigt

Zudem wird der Mehrwertsteuersatz für Gas und auch für Fernwärme wieder auf den regulären Satz von 19 Prozent angehoben. Das ist nach aktuellem Stand für den 1. März 2024 vorgesehen. Derzeit gilt noch der seit Oktober 2022 reduzierte Satz von sieben Prozent.

Was tun, wenn die Preise steigen?

Neben den Energiepreisen und den damit verbundenen Steuern und Abgaben ist der individuelle Energieverbrauch der größte Kostenfaktor. In vielen Häusern schlummert noch Potenzial, den Heizenergieverbrauch zu senken. So kann eine nachträgliche Wärmedämmung über 40 Prozent der Heizkosten einsparen.

Eine weitere Stellschraube ist das Heizsystem selbst. Vielfach arbeiten Heizungsanlagen ineffizient, haben zu hohe Temperaturen oder geben Wärme ab, die nicht benötigt wird. Über die Heizungsregelung können diese Wärmeverluste reduziert werden. So können die Vorlauftemperaturen gesenkt und die Heizzeiten an den Bedarf angepasst werden. Jede Zentralheizung sollte zudem durch einen hydraulischen Abgleich optimiert werden, wie ihn Heizungsfachbetriebe anbieten.

Auch der eigene Wärmeverbrauch kann gesenkt werden, zum Beispiel durch eine leichte Absenkung der Raumtemperatur oder eine Reduzierung des Warmwasserverbrauchs. Nicht zuletzt lässt sich auch durch einen Anbieterwechsel Geld sparen.

Welche Heizung am besten zum eigenen Haus passt, erklärt die Energieberatung der Verbraucherzentrale Thüringen. Ein Termin für ein persönliches Beratungsgespräch kann unter der Telefonnummer 0800 809 802 400 (kostenfrei) vereinbart werden.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind in Thüringen auch die Vor-Ort-Termine bei den Ratsuchenden zu Hause kostenfrei.

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