Festivalzeit: So vermeiden Sie teure Ticketfallen

Pressemitteilung vom
Der Festivalsommer rückt näher – viele Menschen planen bereits den Besuch ihrer Lieblingsveranstaltungen. Doch beim Ticketkauf ist Vorsicht geboten: Betrugsmaschen und unseriöse Anbieter können die Vorfreude schnell trüben. Die Verbraucherzentrale Thüringen gibt Tipps für einen sicheren Ticketkauf.
Eine Konzerthalle mit Fans, die die Hände hochrecken. Im Hintergrund steht der Künstler auf der Bühne.
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„Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte Tickets direkt beim Veranstalter oder bei autorisierten Vorverkaufsstellen kaufen“, empfiehlt Ralf Reichertz, Jurist bei der Verbraucherzentrale Thüringen. Nur dann ist klar, wer Vertragspartner ist – eine zentrale Voraussetzung, um im Streitfall nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben. 

Problematisch kann der Kauf auf dem sogenannten Zweitmarkt für Tickets werden. Hier verkaufen Online-Plattformen die Tickets nicht selbst, sondern bieten anderen Nutzern einen Marktplatz, um erworbene Tickets weiterzuverkaufen. „Dort ist oft nicht ersichtlich, ob man bei einer Privatperson oder einem gewerblichen Händler kauft“, so Reichertz.

Personalisierte Tickets umschreiben lassen  

Besonders riskant ist der Kauf personalisierter Tickets auf dem Zweitmarkt. „Stimmt der Name oder der personengebundene QR-Code auf dem Ticket nicht mit den Angaben des Käufers auf dem Zweitmarkt überein, kann der Zutritt zur Veranstaltung verweigert werden“, warnt Jurist Reichertz. Wer personalisierte Tickets aus zweiter Hand kauft, sollte darauf achten, dies auf Plattformen zu tun, die das Ticket umschreiben. Auch vermeintliche „Garantien“ der Plattformen bieten meist keinen echten Schutz. Oft stecken lediglich rechtlich unverbindliche Werbeversprechen dahinter. 

Versteckte Servicegebühren machen Ticket teuer 

Aufpassen sollten Verbraucher:innen auch beim Preis. Wer privat ein Ticket über eine Ticketbörse weiterverkaufen möchte, ist nicht verpflichtet, den Originalpreis anzugeben. „Ein fairer Preisvergleich ist damit kaum möglich“, kritisiert Verbraucherschützer Ralf Reichertz. 

Überzogene Preise und versteckte Servicegebühren seitens der Plattformen sind auf dem Zweitmarkt keine Seltenheit – so werden aus vermeintlichen Schnäppchen schnell teure Fehlkäufe. Ärgerlich wird es auch, wenn bei einer Absage der Veranstaltung keine Erstattung erfolgt. Hinzu kommt: Manche Tickets kommen sehr knapp, verspätet oder gar nicht bei den Käufer:innen an. 

Tickettool der Verbraucherzentrale hilft weiter 

Betroffene sollten ihre Ansprüche schriftlich geltend machen, am besten per Einschreiben. Unterstützung gibt die Verbraucherzentrale mit einem kostenlosen Tickettool, das Musterschreiben und eine erste rechtliche Einschätzung bietet. Zusätzlich ist eine persönliche Beratung bei der Verbraucherzentrale Thüringen möglich.

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