Abschied nach 30 Jahren im Dienst der Verbraucher

Pressemitteilung vom
Monika Guthknecht, Beraterin der Verbraucherzentrale Thüringen in Jena und Rudolstadt, hatte heute nach 30 Dienstjahren ihren letzten Arbeitstag.
Die scheidende Verbraucherberaterin Monika Guthknecht und ihr Nachfolger Tino Wicknig.

Die scheidende Verbraucherberaterin Monika Guthknecht und ihr Nachfolger Tino Wicknig.

Die Verbraucherzentrale Thüringen verabschiedet Monika Guthknecht in den Ruhestand. Über 30 Jahre lang war sie in Jena und im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt als Verbraucherberaterin  tätig.

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Ihr letzter Arbeitstag hielt für Monika Guthknecht noch einmal ein Wiedersehen mit vielen ihrer Kollegen von der Verbraucherzentrale Thüringen bereit. Zur Dienstberatung in Erfurt dankte ihr Geschäftsführer Dr. Ralph Walther für 30 Jahre unermüdliche und höchst kompetente Arbeit für die Thüringer Verbraucher.

„Der Abschied fällt uns nicht leicht. Mit Monika Guthknecht verabschiedet sich eine sehr engagierte, fachkundige und in hohem Maß verantwortungsbewusste Beraterin in den Ruhestand“, würdigte Walther ihre Arbeit. „Dies bewies sie bis zuletzt, indem sie ihren Nachfolger noch selbst einarbeitete – und dafür extra etwas später in Rente ging als ursprünglich geplant.“ Wie Monika Guthknecht wird auch Tino Wicknig in der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale in Jena und immer mittwochs in der Beratungsstelle in Rudolstadt für die Anliegen der Verbraucher da sein.

Den Schlüssel hat Monika Guthknecht jetzt wortwörtlich übergeben – auch wenn es ihr nicht leichtfällt, sich von „ihren“ Beratungsstellen in Jena und Rudolstadt zu trennen. „Die Arbeit hat mir riesigen Spaß gemacht, sie ist so abwechslungsreich“, sagt Guthknecht, die im Januar 1991 nach beruflichen Stationen bei Zeiss und im Kombinat Feinkeramik zur Verbraucherzentrale Thüringen kam. „Als Beraterin ist man direkt am Leben dran und erkennt, was aktuell im Verbraucheralltag passiert. Natürlich ist man dadurch persönlich auch auf mögliche Fallen geeicht und schärft seine eigenen Sinne.“ Am schönsten sei es für sie jedoch gewesen, so eng mit den Menschen zu arbeiten. „Als Beraterin erhältst du direkt Feedback. Zu sehen, dass dein Einsatz etwas bewirkt – für mich war das eine ausgesprochen befriedigende Arbeit“, sagt Monika Guthknecht.

Nach der Wende Ärger mit Haustürgeschäften und Kaffeefahrten

Freilich habe es sie auch oft wütend gemacht zu sehen, mit welch dreisten Maschen Verbraucher oft abgezockt werden. Das waren in den 90-iger Jahren oft Haustürgeschäfte oder Kaffeefahrten, bei denen den Leuten alles vom Zeitschriftenabo über die Lamadecke bis zum therapeutischen Magnet-Armband aufgeschwatzt wurde. Ein Dauerbrenner blieb der Ärger mit Telefon- und Internetverträgen und die Vertragsabschlüsse am Telefon. „Grundsätzlich waren die Beratungen damals nach der Wende weniger kompliziert und umfangreich. Heute handelt es sich um komplexere Fälle, bei denen man als Berater oft seitenweise Schriftverkehr studieren muss“, berichtet sie.

Was sich nicht geändert hat, ist die Dreistigkeit mancher Anbieter. Auch in ihrer letzten Woche habe ein Verbraucher ihren Rat gesucht, der sich auf ein Haustürgeschäft mit teuren Faksimile-Büchern eingelassen habe. „Der Vertreter hat ihn offenbar dazu überredet, ihm beim Weiterverkauf der teuren Bücher zu helfen“, berichtet Monika Guthknecht. „36.000 Euro Kaution wollte der Vertreter für diese angebliche Auktion von dem älteren Herrn haben“, empört sie sich. Ihr Rat sei es in Fällen wie diesen – neben dem sofortigen Widerruf per Einschreiben – gewesen, sich gründlich zu überlegen, wofür man sein Geld als Verbraucher ausgibt. Den Zugang zu den Menschen finden, um ihnen Hilfe zur Selbsthilfe geben zu können – diesen Ansatz von Monika Guthknecht will auch ihr Nachfolger nach seiner Einarbeitung weiterführen.

Tino Wicknig übernimmt in Jena und Rudolstadt

Mit Tino Wicknig stößt ein studierter Wirtschaftsjurist und Handelsfachwirt zur Verbraucherzentrale Thüringen. Gerade seine jahrelange Tätigkeit im Einzelhandel sieht er als großen Vorteil für seine neue Aufgabe. „Ich stand lange Zeit im Kundenkontakt und habe mir diesen Service-Gedanken bewahrt – jetzt eben als Berater“, sagt Tino Wicknig. Entscheidend sei, dass sich die Verbraucher gut beraten und in ihren Anliegen ernst genommen fühlen. Zu dieser Verbindlichkeit gehört für ihn wie für seine Vorgängerin auch die Präsenz vor Ort.  Dazu will er in den kommenden Monaten neue Netzwerke zu anderen Organisationen im Raum Jena und Saalfeld/Rudolstadt knüpfen. „Die Standorte stärken, indem man die Fühler ausstreckt“, beschreibt Wicknig das.

„Die Leute müssen wissen, wo sie uns finden, wohin sie mit ihren Problemen gehen können“, bestätigt Monika Guthknecht. „Die persönliche Beratung in den Beratungsstellen ist unerlässlich. Ich bin sehr froh, dass Herr Wicknig meine Arbeit in Jena und Rudolstadt fortsetzen wird.“

Unser Beratungsangebot in Jena und Rudolstadt

In Jena (Unterlauengasse 5) und Rudolstadt (Stiftsgasse 21) berät die Verbraucherzentrale zu Kauf- und Handwerkerverträgen, Kaffeefahrten, Haustürgeschäften, Gewährleistung, Garantie, Reiserecht, Telefon- und Internetverträgen und weiteren Themen aus dem Verbraucherrecht. Außerdem beraten wir in Jena zu Geldanlagen und Versicherungen, in Jena und Rudolstadt zu Fragen rund um Lebensmittel und Ernährung sowie zu Energie-Themen. Einen Termin erhalten Sie unter Tel. (0361) 555 14 0.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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