„Vor allem für Kalender mit süßem Inhalt oder Tee und Gewürzen gilt: Der Blick auf Zutatenliste und Siegel verrät, was tatsächlich drinsteckt“, sagt Luise Hoffmann, stellvertretende Projektleiterin Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Thüringen.
Alkoholischer Inhalt trotz kindlicher Motive
Besonders wichtig ist der prüfende Blick beim Kalenderkauf für die Jüngsten. Hier kann das märchenhaft weihnachtliche Motiv auf der Verpackung leicht darüber hinweg täuschen, dass das Innere Alkohol enthält. Nur ganz klein in der Zutatenliste auf der Rückseite reihen sich Kirschwasser, Amaretto und Cognac oder auch nur „Alkohol“ aneinander.
„Lesen Sie unbedingt die Zutatenliste, wenn Sie einen Adventskalender für Kinder suchen“, rät Luise Hoffmann. „Auch wenn es gesetzlich nicht vorgeschrieben ist: Aus unserer Sicht sollte beim ersten Blick auf die Verpackung erkennbar sein, ob Alkohol enthalten ist.“ Leider sehen das nicht alle Hersteller so – der Hinweis auf enthaltenen Alkohol passt offenbar nicht zu den werbenden weihnachtlichen Bildern.
Gutes tun mit fair gehandelten Kalendern
Doch auch für Varianten ohne Alkohol gilt: „Menschen, denen neben dem Wohlergehen der eigenen auch das anderer Kinder wichtig ist, greifen besser zu einem Kalender mit fair gehandelter Schokolade“, sagt Luise Hoffmann. „Besonders im Kakaoanbau sind Kinderarbeit und Ausbeutung weiterhin problematisch. Das Fairtrade-Logo steht für Schokolade, bei deren Anbau die Arbeiter bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen erfahren.“ Wem Nachhaltigkeit oder der Verzicht auf tierische Produkte wichtig ist, kann zu Kalender mit Bio- oder Vegan-Siegeln greifen.
Selbst befüllen vermeidet Verpackungsmüll
Ist das letzte Türchen geöffnet, folgt bei vielen Kalendern die Bescherung: Die oft großformatige Schachtel landet im Müll. „Für die besonders weihnachtliche Optik bestehen Adventskalender häufig aus viel Verpackung bei wenig Inhalt. Um Müll zu vermeiden, können Sie auf Beutel oder Schachteln setzen, die Sie jedes Jahr wieder befüllen können“, rät Luise Hoffmann. „So sparen Sie nicht nur Verpackungsmüll. Sie können auch frei entscheiden, ob es Schokolade, Spielzeug, Schmuck oder von allem etwas geben soll.“
Die selbst zusammengestellte Variante ist zudem meist günstiger. Häufig rechtfertig die aufwendige Verpackung die satten Preisaufschläge ohnehin nicht.