Fünf Tipps für "ein besseres Internet"

Pressemitteilung vom
Der Safer Internet Day am 9. Februar 2016 steht unter dem Motto: Gemeinsam für ein besseres Internet. Die Verbraucherzentrale hat dafür ein paar wichtige Tipps zum Umgang im Netz gesammelt.

Der Safer Internet Day am 9. Februar 2016 steht unter dem Motto: Gemeinsam für ein besseres Internet. Die Verbraucherzentrale hat dafür ein paar wichtige Tipps zum Umgang im Netz gesammelt.

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Vorsicht vor Abofallen

Preisehinweise sind undeutlich gestaltet, oft ist die gewünschte Seite auch nur nach Anmeldung nutzbar. Wer nicht genau hinsieht, wird von Inkasso-Rechnungen und Mahnungen überrascht: Kochrezepte, die für zwei Jahre mehrere hundert Euro kosten oder eine einfache Auskunft beim Routenplaner für den Preis einer 1. Klasse Zugfahrt. Selten sind die Folgekosten (klar) ersichtlich und Hinweise. Es ist nicht immer einfach eine Abofalle zu erkennen. "Bei unbekannten Seiten lieber genauer hinsehen und immer einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen werfen", sagt Ralf Reichertz, Rechtsreferent der Verbraucherzentrale Thüringen.

Persönlichkeits- und Urheberrechte achten

Schnell ist ein Bild geknipst und hochgeladen, ohne dass man sich viele Gedanken machen muss. Den meisten ist hingegen nicht klar, dass sie damit die Persönlichkeitsrechte der unbeteiligt Fotografierten verletzen können. "Es gilt das Recht am eigenen Bild", sagt Ralf Reichertz. Wenn Verbraucher Bilder gerne ins Netz auf Facebook und Co. stellen möchten, dann sollten sie es vorher unbedingt mit den Leuten, die auf dem Bild zu sehen sind, abklären.

Eine Form von Urheberrechtsverletzung findet beim Filesharing statt, wenn beispielsweise geschützte Musik, Bilder oder Videos im Internet verteilt werden. Dabei ist es unerheblich ob dies bewusst oder unbewusst geschieht. Verbraucher sollten eventuelle Abmahnungen von Anwälten keinesfalls ignorieren und nichts voreilig unterschreiben, sondern sich im Zweifel an die Urheberrechtsberatung der Verbraucherzentrale wenden. "Am besten weichen Verbraucher auf legale Streamingangebote aus, die mittlerweile auch eine gute Angebotspalette bieten", so Reichertz.

Unerwünschte Kosten mit In-App-Käufen

Dabei handelt es sich um zusätzliche Funktionen, die Verbraucher z.B. in einer Spiele-App erwerben können (z.B. "extra Leben"). So kann eine größere Summe zusammenkommen und der Blick auf die nächste Rechnung zur Überraschung werden. Um das zu verhindern, kann ein zusätzliches Passwort für den App-Shop helfen – dieses müssten Eltern dann vor ihren Kindern geheim halten. "Es lohnt sich auch mit den Einstellungen des Smartphones und des Internetshops zu beschäftigen. Dort besteht, je nach Gerät und Shop, die Möglichkeit In-App-Käufe abzuschalten", sagt Ralf Reichertz.

Sparen mit den persönlichen Daten

Apps, Fitness-Armbänder und Zahnbürsten mit Bluetoothfunktion. Alle diese kleinen Programme und Gerätschaften sammeln Daten und leiten diese weiter. Daraus kann ein ziemlich genaues Nutzer- und Bewegungsprofil erstellt werden, aus denen Unternehmen wiederum Rückschlüsse und Prognosen beim Verbraucherverhalten ziehen können. Ganz nebenbei machen die Firmen damit auch finanziell ein recht gutes Geschäft. Dabei gilt zu beachten, dass Programme nur selten völlig kostenlos sind, denn die meisten bezahlen Verbraucher mit ihren Nutzerdaten.

"Die Verbraucherzentrale rät daher zur Datensparsamkeit. Personenbezogene Daten, z.B. zu Lebensverhältnissen, sowie sensible Daten sollten Verbraucher möglichst für sich behalten, vor allem bei digitaler Kommunikation", sagt Ralf Reichertz.

Gut getarnte Fake-Shops

Einkaufen im Internet hat viele Vorteile. In erster Linie ist es natürlich bequem und hin und wieder meint man tatsächlich ein echtes Schnäppchen gefunden zu haben. Neue Spielekonsolen für die Hälfte, Zigaretten zu unschlagbaren Preisen – ein Klick, und die Produkte sind im Warenkorb. Bezahlt wird per meist per Vorkasse, doch die Ware kommt nie beim Verbraucher an.

Erst in Nachhinein sehen sich die Konsumenten auf der Internetseite genauer um. Der Sitz des Unternehmens ist im Ausland, die vermeintlichen Qualitätssiegel sind nur Fotos und nicht zum Siegelanbieter verlinkt. Die Möglichkeiten das Geld in solchen Fällen noch zurückzubekommen sind äußerst gering wenn nicht unmöglich. "Von der Vorkasse als Zahlungsmöglichkeit raten wir als Verbraucherzentrale bei unbekannten Firmen ab. Das Risiko für den Käufer ist dabei einfach zu groß", sagt Ralf Reichertz. Auch bei äußerst günstigen Angeboten sollten Verbraucher stutzig werden, die Preise vergleichen und am besten zum Unternehmen recherchieren.

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