Wir suchen neue Kolleg:innen für unsere Rechtsberatung in Suhl. Alle Details finden Sie hier.

App-Test »Saisonkalender (BZfE)«: Die ganze Welt im Obstkorb

Stand:
Der "Saisonkalender" des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) bietet zahlreiche Informationen rund um den CO2-schonenden Einkauf von Obst und Gemüse. An inhaltlichen Qualitäten mangelt es wirklich nicht. Aber wie viel Spaß und langfristige Motivation stecken in der beliebten App?
Screenshot mit einer Übersicht von Obst und Gemüsesorten in der App "Saisonkalender"

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), eine Institution der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), beschreibt sich selbst als "Kompetenz- und Kommunikationszentrum für Ernährungsfragen in Deutschland". Hochoffizieller und vertrauenswürdiger könnte der im Folgenden getestete Saisonkalender also kaum sein, blickt man auf dessen Anbieter. Tatsächlich ist das Informationsangebot des digitalen Einkaufsberaters beeindruckend. Von der Artischocke bis zur Zitrone gibt es so gut wie keine Obst- und Gemüsesorte aus aller Welt, die man hier nicht findet. Wir prüfen, wie sich die App im praktischen Einsatz im Supermarkt schlägt.

Off

Name: Saisonkalender
Anbieter: Bundeszentrum für Ernährung (www.bzfe.de)
Kategorie: Saisonkalender
Zielgruppe: Erwachsene
Betriebssystem: iOS | Android
Preis: kostenlos
Links: Apple App Store | Google Play Store

Aller Einstieg ist leicht

Der Saisonkalender des BZfE ist eine etablierte Größe, wenn es um die Beratung zum klimafreundlichen und sparsamen Einkauf von Obst und Gemüse geht. Verbraucherinnen und Verbraucher, die mit dem Web-Angebot vertraut sind, werden sich beim Blick auf den Start-Screen der dazugehörigen App sofort in guten Händen fühlen. Die Präsentation und der Umfang der Inhalte orientieren sich an den Qualitäten, die man auch auf der Homepage des Anbieters findet. Ohne Registrierung und Freigabe anderweitiger Daten bietet die App komfortabel Zugriff auf eine Liste von aktuell zum Kauf empfohlenen Obst- und Gemüsesorten und eine alphabetische Gesamtübersicht aller Naturprodukte mit individuellen Angaben zur Verfügbarkeit im Lebensmittelhandel.

Das volle Programm

Anders als vergleichbare Apps wie GrünZeit beschränkt sich der BZfE-Saisonkalender nicht auf heimisch angebaute Produkte, sondern führt sowohl in der monatsaktuellen Ansicht wie auch Gesamtübersicht Importware auf. In der Monatsansicht besteht die Möglichkeit, nach heimischen und importierten Produkten zu filtern. Ein Fingertipp auf die jeweilige Obst- und Gemüsesorte verrät, wie es um die Verfügbarkeit des jeweiligen Produkts im hiesigen Handel in den verschiedenen Kalendermonaten steht: nicht erhältlich, klein, mittel, groß oder sehr groß. Statistik-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen. Für alle anderen Verbraucherinnen und Verbraucher genügt vermutlich die im Monat des Einkaufs relevante Liste, die sich unter dem Menüpunkt "Aktuell" befindet. Denn die hier aufgeführten Sorten erfüllen bereits die vom BZfE definierten Mindeststandards, d.h. sie haben entweder in Deutschland oder in ihrem Herkunftsland Saison.

 

Screenshots verschiedener Funktionen der App "Saisonkalender BFzE"
Die Monatsübersicht im BZfE-Saisonkalender verrät auf einen Blick, welche Obst- und Gemüsesorten aktuell in ausreichenden Mengen im Handel erhältlich sind. Alphabetisch sortierte Listen ermöglichen die Suche nach der gewünschten Sorte und ihrer jeweiligen Verfügbarkeit. (Quelle: App-Screenshots)

Noch mehr Vitamine für den Kopf

Durch die weiterführenden Informationen zu den insgesamt 83 in der App erfassten Obst- und Gemüsesorten (Stand: März 2024) scrollt man sich vorzugsweise außerhalb des Supermarkts. So erfährt man beispielsweise, dass die mittlerweile in den Regalen zu fast jeder Jahreszeit verfügbaren Kürbisse möglichst nur im Spätsommer und frühen Herbst gekauft werden sollten, im Handel erhältliche Tafeltrauben selten bis nie aus heimischem Anbau stammen, und dass Champignons aufgrund ihrer ganzjährig großen Verfügbarkeit das aus ökologischen Gesichtspunkten wohl unbedenklichste Gemüse sind. Einige "FAQ"-Texte ergänzen das lehrreiche Statistikangebot des Saisonkalenders, wobei wir uns hier zugunsten besserer Lesbarkeit eine etwas größere Schrift gewünscht hätten. Besonders hochauflösend kommen hingegen die Produktfotos daher und sorgen für einen angesichts des übersichtlichen Funktionsumfangs der App unverhältnismäßigen Speicherplatzbedarf von über 100MB.

Fazit 

Kostenlos, intuitiv bedienbar, praktisch und gut fürs Klima und den eigenen Geldbeutel: Der Saisonkalender des BZfE kann dank belastbarer Fakten und hilfreicher Funktionen auf grafische Spielereien und Gamification-Elemente verzichten, um Verbraucherinnen und Verbraucher für die gute Sache zu gewinnen. Vor allem dann, wenn man auf importiertes Obst, Gemüse und Salate nicht gänzlich verzichten möchte. Empfehlenswert ist in jedem Fall aber immer der Blick aufs Etikett am Produkt oder Schild am Regal, um sicherzustellen, dass die gesuchte Vitaminquelle möglichst aus nachhaltigem Anbau stammt und nicht einmal um die halbe Welt gereist ist.

Handhabung5 Sterne
Spaß2 Sterne
Mehrwert5 Sterne
Motivation5 Sterne
Datensparsamkeit4 Sterne
Gesamtwertung5 Sterne

Haben Sie Hinweise, Korrekturen oder sonstiges Feedback zu unserem App-Test? Ich freue mich über Ihre E-Mail an lohmeier[at]vz-bln.de. Danke für Ihr Interesse! (Patrick Lohmeier)

ClimApps Check Icon

CliMapps - Spielend einfach Klima schützen!

CliMapps ist Ihr vertrauenswürdiger Begleiter durch die Welt der Klimaschutz-Apps. Wir testen digitale Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und umweltbewussten Konsum im Alltag. Und was uns dabei ganz wichtig ist: Es soll Spaß machen!

Förderhinweis BMUV

Ratgeber-Tipps

Familienküche
Wie „Familienküche“ ganz entspannt funktionieren kann – das zeigt der gleichnamige Ratgeber der Verbraucherzentrale. Er…
So gut schmeckt Klimaschutz
Rund ein Fünftel der schädlichen Treibhausgasemissionen gehen hierzulande aufs Konto unserer Ernährung. Anders als in…
Lachender Mann mit Geldscheinen in der Hand

Vergleich mit primaholding-Unternehmen: Letzte Chance für Verbraucher:innen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat mit primastrom, voxenergie und nowenergy einen Vergleich geschlossen. Es ging dabei um überhöhte Preise und unangemessene Vertragslaufzeiten. Noch bis zum 31. Dezember 2024 können Sie sich an die Unternehmen wenden und sich auf den Vergleich berufen.
Ein Gesundheitsgerät neben dem Wort Aufruf in einem Ausrufezeichen.

Healy: Vorsicht vor falschen Gesundheitsversprechen

Bei den Verbraucherzentralen haben sich in den letzten Monaten die Beschwerden über das Produkt "Healy" gehäuft, weil selbstständige „Healy“-Vertriebspartner:innen behaupten, das Produkt würde etwa bei Multipler Sklerose, Depressionen, ADHS oder Hauterkrankungen helfen. Diese Heilsversprechen sind nicht haltbar.
Foto einer Frau, die auf einem Sofa sitzt und bestürzt in ein geöffnetes Paket schaut.

Shoppen auf Online-Marktplätzen: Verbraucher:innen erwarten sichere Produkte

Die Mehrheit der Verbraucher:innen erwartet, dass die Produkte auf Online-Marktplätzen sicher und gesetzkonform sind – und sehen die Plattformbetreiber in der Verantwortung. Das zeigt eine Befragung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Aktuell sind Plattformen nicht in der Pflicht, Produktsicherheit zu gewährleisten.