Lohnt sich ein Anbieterwechsel beim Strom aktuell?

Pressemitteilung vom
Nicht nur die Gaspreise sind kräftig angestiegen, auch die Stromversorger schicken teils saftige Preiserhöhungen. Viele Menschen fragen sich deshalb, ob ein Anbieterwechsel derzeit sinnvoll ist. Die Verbraucherzentrale Thüringen erklärt, worauf Kund:innen beim Wechsel des Stromanbieters achten sollten.
Eine Frau hält eine Glühlampe in der Hand
Off

Im August 2022 lag der durchschnittliche Strompreis für Haushalte bei rund 40 Cent pro Kilowattstunde. Seitdem verbleibt er auf hohem Niveau. Wie stark Anbieter ihre Preise anheben, hängt auch davon ab, wie sie ihren Strom bislang beschafft haben.

„Anbieter, die für Monate oder Jahre im Voraus am Terminmarkt eingekauft haben, zahlen weniger. Einige Stromlieferanten konnten so die Preise stabil halten, während andere ihre Preise verdoppelt haben“, erklärt Ramona Ballod, Energiereferentin der Verbraucherzentrale Thüringen. Sie rät: „Verlangt Ihr Anbieter mehr als 40 Cent pro Kilowattstunde, kann sich ein Wechsel auszahlen.“

Preiserhöhungen gut prüfen

Wer Tarife vergleichen möchte, muss zunächst die Konditionen des aktuellen Vertrages in Erfahrung bringen. Diese Information ist in den Vertragsunterlagen oder in der letzten Rechnung zu finden.

„Wenn Ihr Anbieter seine Preise bislang nicht oder nur mäßig angehoben hat, dann bleiben Sie in Ihrem Tarif. Prüfen Sie bei einer Preiserhöhung zunächst in Ihren Unterlagen, ob Sie eine Preisgarantie haben. In diesem Fall könnte die Preiserhöhung unwirksam sein“, sagt die Verbraucherschützerin.

Auch nach einer Preiserhöhung kann der bisherige Tarif weiterhin die beste Option sein. Stromkund:innen sollten in der aktuellen Situation also nicht vorschnell ihren Vertrag kündigen.

Grundversorgung als Alternative

Waren die lokalen Grundversorger früher vergleichsweise teuer, können Grundversorgungstarife derzeit für viele Haushalte die günstigste Option sein. Allerdings gibt es Fallstricke, warnt Ramona Ballod: „Einige Grundversorger schieben Neukunden ohne gesetzliche Grundlage in die teurere Ersatzversorgung. Hier kann die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale weiterhelfen.“

Wer auch beim Grundversorger keinen geeigneten Tarif findet, kann zum Beispiel bei anderen Stadtwerken und Energieversorgern nach Tarifen suchen. Vergleichsportale können eine Orientierung geben, allerdings sind dort viele Preise nicht aktuell. 

Sind trotz ausgiebiger Suche nur teure Tarife zu finden? „Dann sollten Sie einen Vertrag abschließen, den Sie nach kurzer Zeit wieder kündigen können. Damit sind Sie flexibel, falls sich die Situation am Strommarkt ändern sollte“, so Ramona Ballod.

Weitere Fragen zum Anbieterwechsel sowie zum Energiesparen im Haushalt beantworten die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Thüringen. Termine für eine persönliche Beratung können unter der Telefonnummer 0361 555140
vereinbart werden. 

Verbraucherzentrale – an Ihrer Seite in der Krise

Sie haben Fragen? Wir geben Antworten! Die Verbraucherzentralen informieren, beraten und vertreten Ihre Interessen in der Energiekrise.

#GemeinsamDurchDieEnergiekrise

Eine Frau wundert sich über eine Energierechnung
  • Beratung Energierecht, Energiesparen, erneuerbare Energien: Termine erhalten Sie unter 0361 555 14 0
  • Infos, Tipps, Musterbriefe und interaktive Rechner finden Sie unter www.vzth.de/energiekrise

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Dank einer Kooperation mit dem Thüringer Umweltministerium und der Landesenergieagentur ThEGA sind die Beratungen in Thüringen kostenfrei.

 

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Logo des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz

Ratgeber-Tipps

Strom und Wärme selbst erzeugen
Wer sich von Energieversorgern unabhängig macht, kann steigenden Energiepreisen gelassen entgegensehen und die eigene…
Ratgeber Wärmepumpe
Unabhängig werden von teurem Gas und Öl, Klima schonen, Kosten sparen
Hand hält rote BahnCard 25

Nach Klage der Verbraucherzentrale: Kündigungsfrist für BahnCard verkürzt

Nach einer Klage der Verbraucherzentrale Thüringen hat die Deutsche Bahn die Kündigungsfristen für die BahnCard von 6 auf 4 Wochen verkürzt. Dies gilt jedoch nicht für alle BahnCards, sondern nur unter bestimmten Bedingungen. Die Verbraucherzentrale will weiter klagen, noch aus einem anderen Grund.
Eine Frau befragt einen älteren Herrn und hält ein Klemmbrett mit Unterlagen in der Hand

Wie können Sie sich gegenüber dem Pflegedienst verhalten?

Bei der ambulanten Pflege sind pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen häufig auf die Unterstützung eines Pflegedienstes angewiesen. Die Verbraucherzentralen geben Antworten auf typische Fragen zu ambulanten Pflegeverträgen.

Urteil gegen Amazon: Gekauft ist gekauft

Amazon darf Kunden nach einer Kontosperrung nicht den Zugriff auf erworbene E-Books, Filme, Hörbücher und Musik verwehren. Wir helfen Betroffenen mit einem Musterbrief.